Endometriose aus ayurvedischer Sicht
Was ist Endometriose?
Dieser Artikel ist ein Gastartikel von Christina Bischoff
Wenn du dich schon ein bisschen mit dem weiblichen Zyklus und Frauengesundheit auseinandergesetzt hast, wirst du bestimmt auch mal über das Wort Endometriose gestolpert sein. Es wird mittlerweile zwar schon immer mehr darüber gesprochen, meiner Meinung nach darf aber noch viel mehr Aufklärung erfolgen.
Bei Endometriose handelt es sich um Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut sehr ähnlich ist. Dieses Gewebe lagert sich außerhalb der Gebärmutter an, blutet bei jeder Periode mit und kann so zu teilweise enormen Schmerzen führen. Wie Endometriose entsteht, ist bis heut noch nicht eindeutig geklärt.
Es handelt sich dabei um eine chronische Krankheit, von der in etwa jede zehnte Frau betroffen ist. Leider haben viele Frauenärzte noch wenig Kenntnisse bezüglich Endometriose, weshalb es in der Regel ca. 7–10 Jahre bis zur Diagnosestellung dauert.
Meine Geschichte mit Endometriose & Ayurveda
Ich selbst habe einen langen Leidensweg hinter mir, bis ich 2010 die Diagnose erhielt. Ich hatte bereits seit Jahren typische Symptome wie eine starke und schmerzhafte Periode, Erschöpfung, einen aufgeblähten Bauch und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Doch niemand nahm mich richtig ernst mit meinen Beschwerden – was ich leider auch immer wieder von meinen Kundinnen höre.
Im Ultraschall ist Endometriose meist nicht sichtbar, eine 100%ige Diagnose kann nur in einer Operation mittels Bauchspiegelung gestellt werden. Dabei können Endometrioseherde dann auch entfernt werden. Da eine Heilung von Endometriose bislang nicht möglich ist, kommt die Endometriose bei sehr vielen Frauen nach einer gewissen Zeit wieder.
Nach einer Operation wird daher in der Regel die durchgängige Einnahme der Pille empfohlen, damit die monatliche Blutung unterdrückt wird und die Endometrioseherde langsamer wieder wachsen. Bei manchen Frauen funktioniert dies gut, ich gehörte leider nicht zu diesen Frauen. Trotz Pille kam die Endometriose ca. alle 2 Jahre noch schlimmer zurück, weshalb ich
mich insgesamt 5 Operationen unterzog, bei denen auch befallene Organe teilweise entfernt wurden.
Nach der letzten Operation stellte ich infrage, ob diese Form der Therapie wirklich richtig für mich ist. Ich fing an mich intensiv mit mir selbst, mit meinem Zyklus und mit der Krankheit auseinanderzusetzen und nach anderen Möglichkeiten der Unterstützung zu suchen. Dabei stieß ich schlussendlich auch auf den Ayurveda, was für mich alles verändert hat.
Endometriose mit Ayurveda ganzheitlich unterstützen
Endometriose ist eine sehr komplexe Krankheit, bei der laut Ayurveda meistens alle drei Doshas Vata, Pitta und Kapha beteiligt sind. Es ist daher wichtig, jede Frau ganz individuell zu betrachten.
Dennoch gibt es viele schöne Möglichkeiten, die wirklich jede Frau mit Endometriose unterstützen können. Was kannst du also tun?
- Esse nach Möglichkeit dreimal am Tag warme Mahlzeiten
- Nimm deine Mahlzeiten jeden Tag in etwa zur selben Uhrzeit ein
- Koche möglichst frisch und verzichte auf Fertigprodukte.
- Bringe Regelmäßigkeit in deinen Alltag. Hier sind Routinen super hilfreich. Diese müssen nicht wahnsinnig umfangreich sein. Schau dabei, dass sie sich gut in deinen Alltag integrieren lassen und nicht zusätzlich Stress in dir verursachen. Auch eine Atemübung am Morgen kann schon eine Routine sein.
- Verzichte für eine Zeit lang auf Milchprodukte und Gluten und schau, ob du eine Veränderung spürst.
- Vermeide entzündungsfördernde Lebensmittel wie Fleisch, Käse, Wurst oder Süßigkeiten.
- Esse vermehrt saftige, nährende Gerichte wie beispielsweise Eintöpfe, Curries oder Suppen.
- Sei gut zu dir selbst und nimm dir regelmäßig Zeit für dich. Gönn dir beispielsweise ein bis zweimal pro Woche eine Auszeit in der Badewanne, eine Selbstmassage oder etwas anderes was dir persönlich gut tut.
- Achte bewusst darauf, dass du tief in den Bauch atmest.
- Finde eine für dich geeignete Entspannungsmethode und vermeide Stress so gut es geht.
Wichtig zu wissen ist, dass durch diese Maßnahmen deine Schmerzen nicht von heute auf morgen verschwinden werden und natürlich spreche ich hier auch nicht von Heilung der Endometriose.
Es geht vielmehr darum, dass du dich und deinen Körper besser kennen und verstehen lernst und auf Dauer deine Schmerzen minimieren kannst.
Welche Rolle die Psyche bei Endometriose spielt
Die körperlichen Beschwerden stehen meist im Vordergrund, doch Endometriose kann auch psychisch extrem belastend sein. Viele Frauen können durch die Schmerzen den Alltag nicht mehr richtig meistern, sie fehlen häufig bei der Arbeit oder in der Schule und leiden in der Partnerschaft, weil sie kein normales Sexualleben führen können. Sie schämen sich dafür und
sprechen deswegen auch nicht darüber – nicht einmal mit dem eigenen Partner oder Freundinnen.
Wenn sie all ihre Sorgen, Ängste und oftmals auch Selbstzweifel in sich hineinfressen, wird die Krankheit im schlimmsten Fall sogar noch stärker und ein Teufelskreis entsteht.
Die Gedanken kreisen nur noch um die Krankheit, das ganze Leben dreht sich sozusagen um das Thema Endometriose. Verzweiflung und Hilflosigkeit sind meist die Folge. Aus meiner Sicht ist es daher sehr wichtig, sich Hilfe zu suchen, wenn man selbst in so einer Spirale gefangen ist.
Helfen können hier zum Beispiel Endometriose Selbsthilfegruppen, Coaches oder Psychologen. Wichtig ist, dass die Frau Vertrauen aufbauen kann und sich ernst genommen fühlt.
Gut mit Endometriose leben mit dem Ayurveda
Für mich war der Weg mit Ayurveda, Persönlichkeitsentwicklung und Entspannung der Beste, den ich gehen konnte. Ich habe dadurch mich selbst nochmal neu kennengelernt und vor allem auch meine Weiblichkeit endlich annehmen können. So habe ich es geschafft, seit über 3 Jahren ganz ohne künstliche Hormone ein nahezu schmerzfreies Leben führen zu können.
Besonders die Umstellung der Ernährung, die Einführung von Routinen und ein anderer Blickwinkel auf mich, mein Leben und die Krankheit waren für mich wahre Gamechanger.
Doch jede Frau ist individuell und darf ihren eigenen Weg finden. Wenn du betroffen bist, möchte ich dir gerne noch ein paar weitere Möglichkeiten mitgeben, die du auf deinem ganzheitlichen Weg mit einbeziehen kannst:
- Osteopathie
- Akkupunktur
- Phytotherapie
- Taping
- Vitalstoffanalyse
- TC
Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, der sich für dich richtig anfühlt und mit dem du deine Beschwerden lindern kannst.
Lass dein Leben nicht von der Krankheit beherrschen, höre auf dein Bauchgefühl und probiere mit Freude neue Wege aus.
Ich bin mir ganz sicher, dass es sich lohnt.
Alles liebe,
deine Christina