Kundalini Yoga und seine Wirkung

Die­ser Arti­kel ist ein Gast­ar­ti­kel von Susan­ne Seidl

Sat Nam lie­ber Leser! In die­sem Arti­kel möch­te ich dir Kun­da­li­ni Yoga näher­brin­gen, mei­ne per­sön­lich liebs­te Art Yoga zu prak­ti­zie­ren. Es war wirk­lich Lie­be auf die ers­te Stun­de. War­um kann mein ana­ly­ti­scher Ver­stand nicht erklä­ren, mei­ne See­le aber sehr wohl. 

Mein ana­ly­ti­scher Ver­stand dach­te: „Oh Gott ich habe Schmer­zen in den Armen! War­um müs­sen wir denn das so lan­ge machen? Ich kann gleich nicht mehr, ich hör auf mit dem M…! Was soll das denn über­haupt brin­gen?“ Und mei­ne See­le rief ganz laut: „Ja! Ja! Ja!“ Irgend­et­was in mir spür­te sofort die Ver­bin­dung zu etwas Groß­ar­ti­gen, etwas Grö­ße­rem. 

Durch Kun­da­li­ni Yoga füh­le ich mich so ver­bun­den mit mir selbst wie noch nie in mei­nem gan­zen Leben. Das Außen wird immer lei­ser und mein Inne­res immer stär­ker und lau­ter. Mein Ner­ven­sys­tem ist ruhig gewor­den und mein mit einer CED leben­der Kör­per gesun­det von Tag zu Tag mehr, natür­lich auch durch Ayur­ve­da. Ein wei­te­res gro­ßes Geschenk in mei­nem Leben. So, aber nun genug über mich geschrieben!

Was ist denn Kundalini Yoga überhaupt?

Kun­da­li­ni Yoga ist eine tau­sen­de von Jah­ren alte Yoga­tra­di­ti­on um die sich vie­le Mythen und Fra­ge­zei­chen ran­ken. In die­sem Arti­kel wer­de ich die­sen Mythen und Fra­ge­zei­chen nicht auf den Grund gehen, son­dern schrei­ben was Kun­da­li­ni Yoga für mich ist und wie ich es am liebs­ten beschrei­be. 

Es ist eine Tech­no­lo­gie zur Selbst­er­mäch­ti­gung und Selbst­ak­zep­tanz. Es geht nicht dar­um sich selbst zu opti­mie­ren, son­dern das zu zei­gen was einen aus­macht, das ganz eige­ne wun­der­schö­ne Selbst, das Sat Nam. Sat Nam ist das gebräuch­lichs­te Man­tra im Kun­da­li­ni Yoga. Man ver­bin­det es wäh­rend der Pra­xis mit der Atmung. Es bedeu­tet: Wahr­haf­tig­keit ist mei­ne Iden­ti­tät. Jedes gespro­che­ne oder gedach­te Sat Nam ver­bin­det dich ein Stück­chen mehr mit dei­ner eige­nen Iden­ti­tät, dei­ner Essenz, das was dich aus­macht ohne die Ablen­kung und Beein­flus­sung von außen.



Kundalini Yoga ist das Yoga der Haushälter

Das bedeu­tet, dass die­ser Stil für all die­je­ni­gen Men­schen geschaf­fen ist, die ein nor­ma­les Leben füh­ren, die arbei­ten gehen, Fami­li­en haben, zum Sport gehen, ganz nor­ma­le Din­ge ver­rich­ten und nicht unbe­dingt wie erleuch­te­te Yogis jah­re­lang auf Ber­gen sit­zen und medi­tie­ren. Dür­fen sie natür­lich, ist aber kein Muss ;). War­um die meis­ten Men­schen mit Kun­da­li­ni Yoga begin­nen ist, weil sie Ent­span­nung vom hek­ti­schen All­tags­le­ben suchen. Sie wol­len los­las­sen, was sie belas­tet und ihnen nicht mehr dient. Sie wol­len den Kopf frei bekom­men, Sor­gen und Ängs­te hin­ter sich las­sen. 

Nach einer Kun­da­li­ni Yoga­stun­de fühlt man sich in der Regel klar und wach. Und je län­ger man Kun­da­li­ni Yoga prak­ti­ziert des­to weni­ger ist man mit sei­nem eige­nen Ego ver­haf­tet, das Gefühl des Eins­sein mit etwas steigt empor und die Kun­da­li­ni-Ener­gie ent­fal­tet sich immer mehr. Ich beschrei­be das Erwa­chen der Kun­da­li­ni-Ener­gie als einen Pro­zess, der sich im Lau­fe der Zeit ent­hüllt. Es gibt beschrie­be­ne magi­sche Phä­no­me­ne, die mit Sicher­heit auf­tre­ten, nur eben sehr sel­ten, also erwar­te nichts und du bekommst alles (wenn es soweit ist). Die­ser Pro­zess beinhal­tet das Har­mo­ni­sie­ren und Akti­vie­ren der Chak­ren, der 10 Kör­per, dei­nes Bewusst­seins und dei­nes Kör­pers, dei­nes Geis­tes und dei­ner See­le. Du wirst Eins-sein. Dein Poten­ti­al, dein Licht und dein höchs­tes Selbst tre­ten immer mehr zum Vor­schein. 

Kundalini Yoga — das Yoga des Bewusstseins

Das bedeu­tet die Bewusst­heit über den eige­nen Kör­per, des­sen Bewe­gun­gen, des­sen Hand­lun­gen, über die Atmung, über die eige­nen Gedan­ken und Emo­tio­nen. Kurz gesagt man ver­lässt das unbe­wusst geleb­te Leben. Man nimmt die Fern­steue­rung wie­der selbst in die Hand und wird wie­der Herr über all die oben genann­ten Dinge.



Mit Kundalini Yoga die drei Doshas ausgleichen

Kun­da­li­ni Yoga und Ayur­ve­da ver­bin­den sich opti­mal. Was Bes­se­res könn­te ich mir per­sön­lich nicht vor­stel­len. Und jetzt bekommt ihr pas­send zum Ayur­ve­da für jedes Dosha eine aus­glei­chen­de Übung, falls eines der Doshas überhandnimmt.


Kundalini Übung für den Pitta Ausgleich

Um das Pit­ta Dosha aus­zu­glei­chen übt fol­gen­des Pra­na­yam 3 Minuten:

Übung: Setz dich in einen Sitz mit gekreuz­ten Bei­nen und gera­der Wir­bel­säu­le (im Büro geht das natür­lich auch im Sit­zen auf dem Stuhl mit gera­der Wir­bel­säu­le), nei­ge den Kopf ein ganz klein wenig nach unten Rich­tung Brust um die Nacken­wir­bel­säu­le aus­zu­rich­ten. Nun streck die Zun­ge etwas aus dem Mund her­aus und rol­le sie zu einem U. Atme lang und tief durch die Zun­ge ein und durch die Nase wie­der aus. Die­se Übung hat einen küh­len­den rei­ni­gen­den Effekt.


Kundalini Übung für den Vata Ausgleich

Um das Vata Dosha aus­zu­glei­chen emp­feh­le ich dir Ent­span­nung. Ja, das klingt jetzt rich­tig öde und mega lang­wei­lig für dich, ich weiß wovon ich spreche.

Übung: Jeden Tag 11 Minu­ten eine Gong Medi­ta­ti­on. Nut­ze ger­ne einen Song von White Sun dazu. Der Gong führt dich in eine Tie­fen­ent­span­nung über das Gehör und über die Haut. Er lässt dich alles Los­las­sen, was du in die­sem Moment nicht mehr brauchst. Gera­de der unru­hi­ge Vata-Geist kann davon sehr gut profitieren.

Lege dich dazu auf den Rücken, deck dich zu, leg die Bei­ne hüft­breit auf den Boden, lass dei­ne Füße nach Außen fal­len, dei­ne Arme lie­gen ent­spannt neben dem Kör­per, die Hand­flä­chen zei­gen nach oben, schlie­ße die Augen und lass dich auf den Gong und dei­ne Atmung ein.


Kundalini Übung für den Kapha Ausgleich

Um das Kapha Dosha aus­zu­glei­chen emp­feh­le ich dir Feueratem.

Übung: Setz dich in einen Sitz mit gekreuz­ten Bei­nen und gera­der Wir­bel­säu­le (im Büro geht das natür­lich auch im Sit­zen auf dem Stuhl mit gera­der Wir­bel­säu­le), nei­ge den Kopf ein ganz klein wenig nach unten Rich­tung Brust um die Nacken­wir­bel­säu­le aus­zu­rich­ten. Schlie­ße dei­ne Augen und fokus­sie­re dich auf dein 3. Auge. Nun atme schnell (ca. 2–3 x in der Sekun­de) und kraft­voll durch die Nase ein und aus. Die Ein­at­mung und die Aus­at­mung sich gleich­mä­ßig, das bedeu­tet, dass du die Aus­at­mung nicht zu sehr for­cierst. Die Atmung ent­steht durch Pump­be­we­gung im Nabel­be­reich. Begin­ne mit 3 Minu­ten, wobei du auch immer wie­der pau­sie­ren darfst. Manch­mal dau­ert es etwas bis man die­se Atem­tech­nik beherrscht, sei mil­de mit dir. Die­se Übung hat u. a. einen rei­ni­gen­den, bele­ben­den, Ner­ven­sys­tem stär­ken­den Effekt.

Hin­weis: Prak­ti­zie­re Feu­er­atem nicht in der Schwan­ger­schaft und wäh­rend der ers­ten drei Tage dei­ner Periode.


Ich hof­fe dein Inter­es­se geweckt zu haben Kun­da­li­ni Yoga aus­zu­pro­bie­ren und viel­leicht eben­so ver­rückt danach zu werden.

Sat Nam, Susan­ne Prem Amar­jeet Kaur

Ich bin Susan­ne Seidl, Kun­da­li­ni Yoga Leh­re­rin, Human Design Coach, Lieb­ha­be­rin äthe­ri­scher Öle und ein bun­tes Pot­pour­ri an neu­en Ideen. Bei mir muss man auf alles gefasst sein :-). Der Kern um den sich alles dreht ist, dich zu dei­nem eige­nen Strah­len zu beglei­ten und es rie­sen­groß wer­den zu lassen.

www.susanneseidl.de

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