Tageszeiten im Ayurveda

Ein Leben im Ein­klang mit den natür­li­chen Tages- und Nacht-Rhyth­men sorgt für Sta­bi­li­tät und Gleich­ge­wicht in Kör­per und Geist. Eine unre­gel­mä­ßi­ge Nah­rungs­auf­nah­me und ein gestör­tes Schlaf- und Bewe­gungs­ver­hal­ten sorgt häu­fig für ein Ungleich­ge­wicht. Svas­tha ist der Sans­krit­be­griff für Gesund­heit und bedeu­tet so viel wie im Gleich­ge­wicht sein und in sei­ner Natur ruhen. Durch den natür­li­chen Rhyth­mus wird unser Wohl­be­fin­den auf kör­per­li­cher und geis­ti­ger Ebe­ne beeinflusst.


Die ayurvedische Tagesroutine

Letz­te Woche gab es den ers­ten Teil des Blog­bei­trags „Ein Leben im Ein­klang mit den Tages­zei­ten“. Auch in der zwei­ten Hälf­te des Tages sind die Doshas unter­schied­lich stark ausgeprägt.

Vata-Zeit

Die zwei­te Vata-Zeit ist von 14.00 – 18.00 Uhr. In die­ser Zeit reagie­ren wir meist emp­find­li­cher auf Stress und es kann zu Mün­dig­keit und Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen kommen.

Oft ver­spü­ren wir in die­ser Zeit Heiß­hun­ger und grei­fen zu Süßig­kei­ten, die uns schnell Ener­gie lie­fern. Hier ist es sinn­voll gesun­de und vor allem leicht ver­dau­li­chen Alter­na­ti­ven zu wäh­len, da unser Ver­dau­ungs­feu­er in die­ser Zeit eher schwach ist. Alter­na­ti­ven wären zum Bei­spiel ein­ge­leg­te Tro­cken­früch­te, ein Frucht­rie­gel und ein Chai-Tee. Kapha-Men­schen soll­ten jedoch nach Mög­lich­keit auf Zwi­schen­mahl­zei­ten ver­zich­ten. Der Nach­mit­tag eig­net sich eben­falls gut für Sport. Soll­te es dir zeit­lich nicht mög­lich sein, kannst du zum Bei­spiel für kür­ze­re Stre­cken das Auto ste­hen las­sen und zu Fuß gehen oder das Fahr­rad neh­men. Oder du steigst nach der Arbeit zwei Sta­tio­nen frü­her aus der Bahn aus und gehst zu Fuß nach Hause. 🙂

Kapha-Zeit

Zwi­schen 18.00 und 22.00 Uhr liegt die zwei­te Kapha-Zeit. In die­ser Zeit ist unser Ver­dau­ungs­feu­er wie­der rela­tiv schwach, daher soll­ten wir abends nicht zu spät essen. Am bes­ten eig­nen sich war­me und leich­te Gerich­te wie Ein­töp­fe, Sup­pen, Reis/Pasta mit viel Gemü­se.  Auf alle schwer ver­dau­li­chen Lebens­mit­tel wie Roh­kost, Milch­pro­duk­te und Fleisch, soll­test du ver­zich­ten, da die­se nicht mehr am glei­chen Tag ver­daut wer­den kön­nen. Nach dem Abend­essen tut ein Spa­zier­gang sehr gut. Soll­test du unter Ein­schlaf­pro­ble­men lei­den, hilft eine Gol­de­ne Milch und eine Fuß­mas­sa­ge. Ein Rezept für eine Gol­de­ne Milch fin­dest du hier »


Anleitung für die Fußmassage

  • Begin­ne mit den Unter­schen­keln: Umfas­se die­se mit Dau­men und Fin­gern bei­der Hände.
  • Gib mit den Dau­men­bal­len Druck und glei­te lang­sam von den Knien bis zu den Fuß­ge­len­ken. So kannst du Mus­kel­ver­span­nun­gen im Waden­be­reich lösen. Mas­sie­re zuerst die rech­te Sei­te, dann die lin­ke Seite.
  • Wei­ter geht es mit den Fuß­ge­len­ken und Füßen,. Strei­che und umkrei­se mit Fin­ger­spit­zen und Dau­men die Fuß­ge­len­ke. Wie­der zuerst die rech­te, dann die lin­ke Seite.
  • Lege die rech­te Hand auf den Fuß­rü­cken des rech­ten Fußes, die lin­ke Hand unter die­Fuß­soh­le. Ent­span­nen und wär­me den gan­zen Fuß, indem Sie vom Fuß­ge­lenk zu den Zehen und von der Fer­se zu den Zehen streichen.
  • Umfas­se die Fer­se mit bei­den Hand­flä­chen und strei­che sie kreis­för­mig aus, um die Fuß­soh­le zu entspannen.
  • Geh nun wei­ter zu den Zehen. Hal­te den Fuß mit einer Hand und zie­he jeden Zeh vom Grund­ge­lenk zur Zehen­spit­ze mit­hil­fe von Dau­men und Zeigefinger.
  • Anschlie­ßend dicke Socken anzie­hen und das Öl über Nacht ein­wir­ken lassen.

Pitta-Zeit

Die bes­te Schla­fens­zeit ist zwi­schen 22.00 und 23.00 Uhr. Oft kommt nach 22.00 Uhr noch­mal ein Hun­ger­ge­fühl auf, da ab 22.00 Uhr die Pit­ta-Zeit beginnt. Unmit­tel­ba­res Essen vor dem Schla­fen­ge­hen führt aller­dings dazu, dass unse­re Stoff­wech­sel­vor­gän­ge und die Ver­dau­ung durch neue Nah­rung belas­tet wird und die Rege­ne­ra­ti­on der Orga­ne und Gewe­be gestört wird. Für jedes Dosha gibt es unter­schied­li­che Emp­feh­lun­gen bezüg­lich der Schlafdauer.


  • Vata-Men­schen brau­chen viel Ruhe und Erho­lung. Sie brau­chen meis­tens 8 Stun­den Schlaf um sich erholt zu fühlen.
  • Pit­ta-Men­schen rei­chen meis­tens 7 Stun­den Schlaf.
  • Kapha-Men­schen brau­chen meis­tens nicht so viel Schlaf. Oft rei­chen schon 6 Stun­den Schlaf aus. Zu lan­ges Schla­fen för­dert bei Kapha-Men­schen die Trägheit.