Gewürze als Heilmittel im Ayurveda

Im Ayur­ve­da spie­len Gewür­ze beim Kochen aber auch bei kör­per­li­chen Beschwer­den eine wesent­lich wich­ti­ge­re Rol­le als in den west­li­chen Län­dern. Denn vie­le Gewür­ze wer­den auch als Heil­pflan­zen ein­ge­setzt. Eini­ge Gewür­ze sind näm­lich wah­re Wun­der­mit­tel und kön­nen bei ver­schie­de­nen Beschwer­den schnell Hil­fe leis­ten. Heu­te möch­te ich dir daher ger­ne drei der wich­tigs­ten Gewür­ze und zwar Kur­ku­ma, Ing­wer und Kreuz­küm­mel vor­stel­len und dir zei­gen, wie du sie opti­mal für dich nut­zen kannst.

Kurkuma als Heilpflanze


Kurkuma als Heilpflanze


Kur­ku­ma gehört zu den Ing­wer­ge­wäch­sen und gilt als eines der wich­tigs­ten Gewür­ze der ayur­ve­di­schen Küche. Denn Kur­ku­ma hat eine rei­ni­gen­de Wir­kung, stärkt das Immun­sys­tem und die Leber. Zudem wirkt Kur­ku­ma aus­glei­chend auf alle drei Doshas und kann inner­lich sowie äußer­lich ange­wen­det werden.


Äußer­lich kann Kur­ku­ma ange­wen­det wer­den bei:

  • Haut­un­rein­hei­ten
  • Wun­den
  • Ent­zün­dun­gen
  • klei­ne­ren Verletzungen
  • Juck­reiz

Zube­rei­tung: Dafür mischt du Kur­ku­ma mit Was­ser oder Ghee bis es eine Pas­te ergibt und trägst es auf.


Inner­lich kann Kur­ku­ma ange­wen­det wer­den bei:

  • Hals­ent­zün­dun­gen
  • Grip­pa­len Infekten
  • Dia­be­tes
  • Ath­ro­se
  • All­er­gien
  • Ver­dau­ungs­stö­run­gen
  • Krebs­er­kran­kun­gen (vor­beu­gend und unterstützend)

Zube­rei­tung: Dafür kochst du Kur­ku­ma mit Was­ser auf. Zusätz­lich kannst du Ing­wer und Honig dazugeben.


Hin­weis: Bei Gal­len­stei­nen, Gelb­sucht und Hepa­ti­tis soll­test du auf Kur­ku­ma verzichten.

Ingwer als Heilpflanze


Ingwer aus ayurvedischer Sicht


Ing­wer ist ein uni­ver­sel­les Heil­mit­tel. Denn es wirkt ent­gif­tend, ver­dau­ungs­för­dernd, regt den Kreis­lauf an und stärkt unser Immun­sys­tem. War­mes Ing­wer­was­ser ist beson­ders für Vata und Kapha-Men­schen sehr gut geeig­net, da es eine wär­men­de Wir­kung hat und die Ver­dau­ung anregt. Um dei­ne Ver­dau­ung und dei­nen Appe­tit anzu­re­gen, kannst du zum Bei­spiel vor dem Essen eine Schei­be Ing­wer mit Stein­salz essen.


Ing­wer kann ange­wen­det wer­den bei:


Zube­rei­tung: Ing­wer schä­len und klein ras­peln und in hei­ßem Was­ser auf­ko­chen. Je nach Bedarf kannst du etwas Honig dazugeben. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀


Hin­weis: Pit­ta-Men­schen soll­ten Ing­wer auf­grund der erhit­zen­den Wir­kung nur in Maßen ver­wen­den. Bei Pit­ta Krank­hei­ten wie Über­säue­rung, Gal­len­stei­nen und Haut­ent­zün­dun­gen soll­test du Ing­wer nicht verwenden.

Kreuzkümmel als Heilpflanze


Kreuzkümmel als Heilpflanze


Kreuz­küm­mel ist eines der ältes­ten Gewür­ze der Welt und gleicht alle drei Doshas aus. Er hilft beson­ders gut bei Ver­dau­ungs­pro­ble­men. Außer­dem regt Kreuz­küm­mel den Appe­tit an, wirkt krampf­lö­send und stärkt den Geist. Du kannst nach dem Essen einen hal­ben Tee­löf­fel Kreuz­küm­mel­sa­men kau­en oder du berei­test dir einen Ver­dau­ungs­tee aus Koriander‑, Fen­chel- und Kar­da­mom­sa­men zu. Der Tee hilft bei Blä­hun­gen, Krämp­fen und Übel­keit. Kreuz­küm­mel kannst du auch wun­der­bar zum Kochen ver­wen­den, denn das Aro­ma des Küm­mels kann sich durch das Anbra­ten in Ghee sehr gut ent­fal­ten. Durch die Zuga­be von Kreuz­küm­mel wer­den zum Bei­spiel Kohl­ge­rich­te und Hül­sen­früch­te bekömmlicher.


Kreuz­küm­mel kann ange­wen­det wer­den bei:

  • Ver­dau­ungs­pro­ble­men
  • Magen­krämp­fen
  • Mens­trua­ti­ons­krämp­fen
  • Bla­sen­ent­zün­dun­gen

Zube­rei­tung: Für den Ver­dau­ungs­tee: Koche je 1⁄4 TL Kreukümmel‑,Koriander- und Fen­chel­sa­men zusam­men mit 250 ml Was­ser auf. Sie­be den Tee ab und trin­ke ihn warm.


Hin­weis: Du kannst alle drei Gewür­ze auch in dei­nen täg­li­chen Mahl­zei­ten als Gewürz­mi­schung integrieren.


Gewürze für die Jahreszeiten - Ayurveda


Gewürze & die Jahreszeiten

Je nach Jah­res­zeit gibt es auch hier wie­der unter­schied­li­che Emp­feh­lun­gen für die Ver­wen­dung von Gewür­zen. Denn jede Jah­res­zeit bringt unter­schied­li­che Eigen­schaf­ten mit sich. Die­se Eigen­schaf­ten kön­nen wir durch ver­schie­de­ne Gewür­ze aus­glei­chen. Außer­dem stär­ken wir mit Gewür­zen unse­re Ver­dau­ung und unser Immun­sys­tem.

Ayurvedische Gewürze im Sommer

Im Som­mer ist vor allem das Feu­er Ele­ment prä­sent. Das bedeu­tet, dass in der hei­ßen Jah­res­zeit auch unser inne­res Pit­ta ansteigt. Trotz­dem ist unse­re Ver­dau­ung in der Som­mer­zeit eher schwach. Denn unser Kör­per ver­sucht die Hit­ze zu regu­lie­ren. Um einen Aus­gleich zu schaf­fen, ver­lang­samt unser Kör­per sei­ne Stoff­wech­sel­ak­ti­vi­tät. Gleich­zei­tig nimmt unse­re Ver­dau­ungs­kraft ab und wir ver­spü­ren weni­ger Appe­tit. Daher eig­nen sich im Som­mer vor allem leich­te und gut ver­dau­li­che Spei­sen. Opti­mal sind leich­te Reis­ge­rich­te, Sup­pen oder auch Blatt­sa­la­te als Bei­la­ge geeig­net. Um unse­ren Kör­per in der hei­ßen Jah­res­zeit zu unter­stüt­zen, soll­ten wir vor allem küh­len­de Lebens­mit­tel und Gewür­ze bevor­zu­gen. In dem heu­ti­gen Blog­ar­ti­kel möch­te ich dir ger­ne 3 Gewür­ze für den Som­mer vorstellen.

3 Gewürze für den Sommer

Im Som­mer eig­nen sich vor allem bit­te­re Kräu­ter und Gewür­ze, die eine küh­len­de Wir­kung haben. Vie­le Gewür­ze haben aller­dings eine erhit­zen­de Wir­kung und sind daher weni­ger gut für den Som­mer geeig­net. Denn auf schar­fe und erhit­zen­de Gewür­ze wie zum Bei­spiel Chi­li und Senf­sa­men soll­ten wir in der Pit­ta-Zeit verzichten.


Gewürze im Sommer


Die Wirkung von Kardamom im Ayurveda

Kar­da­mom eig­net sich beson­ders gut für den Som­mer, da er eine küh­len­de Wir­kung hat. Der grü­ne Kar­da­mom gehört zur Fami­lie der Ing­wer­ge­wäch­se. Kar­da­mom unter­stützt unser Ver­dau­ungs­sys­tem, hilft bei Blä­hun­gen und Übel­keit. Im Som­mer kannst du dir zum Bei­spiel Was­ser mit Kar­da­mom auf­ko­chen. Das Was­ser soll­test du aller­dings nicht zu heiß trin­ken, son­dern lie­ber lau­warm. Außer­dem schmeckt Kar­da­mom wun­der­bar in ayur­ve­di­schen Des­serts und ver­leiht Spei­sen eine erfri­schen­de Note.


Die Wirkung von Fenchel im Ayurveda

Und auch Fen­chel stärkt unser Agni und för­dert die Ver­dau­ung. Er hat eine küh­len­de Wir­kung und ist daher ein gutes Gewürz für den Som­mer. Fen­chel wird außer­dem auf­grund sei­ner posi­ti­ven Wir­kung oft als Heil­mit­tel bei Beschwer­den des Magen-Darm-Trakts ein­ge­setzt. Bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den kannst du zum Bei­spiel nach dem Essen Fen­chel­sa­men kau­en oder dir einen Ver­dau­ungs­tee aus Fen­chel­sa­men, Kori­an­der­sa­men und Kreuz­küm­mel­sa­men zubereiten.


Die Wirkung von Koriander im Ayurveda

Ein sehr wich­ti­ges Gewürz für die Pit­ta-Zeit ist der Kori­an­der. Kori­an­der­sa­men und Kori­an­der­blät­ter haben eine sehr ähn­li­che Wir­kung. Bei­de haben eine küh­len­de Wir­kung und einen leicht süß­li­chen Geschmack. Auf­grund sei­ner küh­len­den Wir­kung kann Kori­an­der beson­ders gut bei bren­nen­den Beschwer­den ein­ge­setzt wer­den. Außer­dem unter­stützt er die Ver­dau­ung und för­dert den Appetit.


Weitere Gewürze für den Sommer

Wei­te­re emp­feh­lens­wer­te Gewür­ze für den Som­mer sind zum Bei­spiel Kur­ku­ma, Safran, Min­ze, Basi­li­kum, Peter­si­lie und Dill.

Gewürze für den Frühling


Gewürze für den Frühling

Der Früh­ling ist end­lich da. Die Tage wer­den wie­der län­ger und wir haben auto­ma­tisch Lust mehr Zeit an der fri­schen Luft zu ver­brin­gen. Viel­leicht spürst du aber auch noch die Schwe­re vom Win­ter und fühlst dich trä­ge und müde. Die bekann­te Früh­jahrs­mü­dig­keit ist bei vie­len Men­schen im Früh­ling sehr prä­sent. Der Früh­ling wird aus ayur­ve­di­scher Sicht dem Kapha Dosha zuge­ord­net. Daher sind die Ele­men­te Was­ser und Erde jetzt vor­herr­schend und somit die Eigen­schaf­ten kühl, schwer, sta­bil, lang­sam, trä­ge und schlei­mig präsent.

3 Gewürze im Frühling

Auch im Früh­ling emp­fiehlt Ayur­ve­da eine Anpas­sung der Ernäh­rungs­wei­se. Unser Kör­per braucht jetzt leich­te und fri­sche Spei­sen, schar­fe und anre­gen­de Gewür­ze. Im Früh­ling eig­nen sich beson­ders gut Ing­wer, Kur­ku­ma und lan­ger Pfef­fer, um Kapha zu har­mo­ni­sie­ren und aus­zu­glei­chen. Die­se drei Gewür­ze regen den Stoff­wech­sel an und stär­ken das Immun­sys­tem. In dem heu­ti­gen Blog­ar­ti­kel “Gewür­ze im Früh­ling” möch­te ich dir die­se drei Gewür­ze ein­mal genau­er vorstellen:

Die Wirkung von Ingwer im Ayurveda

Ing­wer gehört zu den belieb­tes­ten Gewür­ze und ist ein wich­ti­ges Heil­mit­tel. Es gibt ihn frisch – als Ing­wer­knol­le oder getrock­net als Pul­ver. Aller­dings wer­den dem fri­schen und dem getrock­ne­ten Ing­wer unter­schied­li­che Eigen­schaf­ten nach­ge­sagt. Daher haben sie auch unter­schied­li­che Wir­kun­gen auf unse­ren Kör­per. Der fri­sche Ing­wer ist scharf und regt den Stoff­wech­sel an. Der getrock­ne­te Ing­wer hat laut Ayur­ve­da eine auf­bau­en­de Wir­kung. Er kann ins­be­son­de­re wirk­sam bei Erkäl­tun­gen ange­wen­det wer­den, da er die Atem­we­ge befreit. Ing­wer ist zu fast jeder Jah­res­zeit ein sehr gutes Gewürz. Beson­ders im Früh­ling soll­te der Ing­wer aller­dings in kei­ner Küche fehlen.

Die Wirkung von Langem Pfeffer (Pippali) im Ayurveda

Pip­pa­li wird in der ayur­ve­di­schen Leh­re in der Küche, aber auch als Medi­zin ein­ge­setzt. Denn er ent­facht das Agni, unser Ver­dau­ungs­feu­er, stärkt die Abwehr­kräf­te und hat eine rei­ni­gen­de Wir­kung. Daher wird der lan­ge Pfef­fer oft auch wäh­rend einer Detox-Kur ein­ge­setzt. Außer­dem hat er eine schleim­re­du­zie­ren­de Wir­kung und wird daher oft bei Erkäl­tun­gen und Atem­wegs­er­kran­kun­gen ein­ge­setzt. Auf­grund die­ser Eigen­schaf­ten ist Pip­pa­li eben­falls ein idea­les Gewürz für die Frühlingszeit.

Die Wirkung von Kurkuma im Ayurveda

Kur­ku­ma, auch als Gelb­wur­zel bekannt, gehört zu den Ing­wer­ge­wäch­sen und gilt im Ayur­ve­da als eines der wich­tigs­ten Gewür­ze. Denn Kur­ku­ma hat eine rei­ni­gen­de Wir­kung, stärkt das Immun­sys­tem und die Leber. Ihm wer­den die Geschmacks­rich­tun­gen bit­ter und zusam­men­zie­hend zuge­ord­net. Daher regu­liert Kur­ku­ma den Stoff­wech­sel und eig­net sich opti­mal zur Gewichts­re­duk­ti­on und zur Ent­schla­ckung. Er regt den Gal­len­fluss an, wirkt ent­zün­dungs­hem­mend und blut­rei­ni­gend. Außer­dem wird Kur­ku­ma bei Asth­ma, Heu­schnup­fen und Hals­er­kran­kun­gen ein­ge­setzt. Daher ist Kur­ku­ma eben­falls ein opti­ma­les Gewürz in der Frühlingszeit.

Yogiveda Kochbuch

Yogiveda Kochbuch

Wei­te­re Infos zu den Gewür­zen so wie eine aus­führ­li­che Über­sicht zu Gewür­zen & Lebens­mit­teln in den ver­schie­de­nen Jah­res­zei­ten erhältst du in mei­nem Ayur­ve­da Koch­buch. Außer­dem erwar­ten dich über 70 ayur­ve­di­sche Rezep­te zu den Jahreszeiten.