Leben im Einklang mit den Jahreszeiten
Neben der empfohlenen Tagesroutine (Dinacharya) empfiehlt der Ayurveda auch eine Anpassung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten in den einzelnen Jahreszeiten (Ritucharya). Denn alle vier Jahreszeiten haben unterschiedliche Auswirkungen auf unseren Körper und unseren Geist. Denn jede Jahreszeit zeichnet sich durch unterschiedliche Eigenschaften aus und beeinflusst daher auch unseren inneren Rhythmus. Mit der richtigen Ernährung & Lebensweise können wir zu jeder Jahreszeit für einen Ausgleich sorgen und uns bei jedem Wetter gut und gesund fühlen. Nachfolgende gebe ich dir einen Überblick über die empfohlenden ayurvedischen Anpassungen für jede Jahreszeit.
Der Frühling aus ayurvedischer Sicht
Im Frühjahr herrscht Kapha vor und somit ist der Frühling von den Eigenschaften kalt, schwer, träge, langsam und feucht geprägt. Daher ist auch unsere Verdauung im Frühling eher träge und wir spüren oftmals die bekannte Frühjahrsmüdigkeit. Außerdem leiden viele Menschen im Frühjahr unter Erkältungen und Verschleimungen. Daher sollte im Frühling der Fokus auf dem Ausgleich des Kapha Dosha liegen. Zu dieser Zeit gibt es viele grüne bittere Kräuter und viele grüne und leicht scharfe Gemüsesorten. Das ist im Frühling genau das Richtige für unseren Körper. Denn im Frühling braucht unser Körper vor allem anregende, leichte und gut bekömmliche Nahrungsmitteln, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Gleichzeitig steht der Frühling auch für Erneuerung und Wachstum. Wir wollen die Schwere des Winters loslassen und den Ballast des Winters abwerfen. Daher eignet sich der Frühling wunderbar für eine Detox-Kur, um Körper und Geist zu reinigen und wieder mehr Leichtigkeit zu spüren. Hier erfährst du mehr über die Ernährung im Frühling »
Der Sommer aus ayurvedischer Sicht
Im Sommer ist Pitta-Zeit. Diese Zeit ist vor allem von den Eigenschaften warm, scharf, leicht, heiß, sauer und ölig geprägt. Die Tage sind lang und warm und wir sind aktiv und viel unterwegs. Zu dieser Zeit sind viele süße Früchte reif, die optimal für den Pitta Ausgleich sind. Aber auch grüne und bittere Gemüsesorten sind ideal, um Pitta auszugleichen. Gleichzeitig sollten wir kühlende Lebensmittel wie Kokos, Minze, Gurke und Kardamom bevorzugen. Alle scharfen, schweren und sauren Lebensmittel wie Alkohol, Tomaten, Chili, Fleisch, frittierte und fettige Speisen sollten wir hingegen reduzieren, um Pitta nicht zu erhöhen. Aufgrund des dominierenden Pitta-Doshas neigen wir im Sommer oft zu Durchfallerkrankungen, Sodbrennen, Hautveränderungen und ‑entzündungen. Daher ist eine ausgleichende Ernährung unglaublich wichtig. Aber nicht nur die Ernährung sondern auch unsere Lebensweise spielt im Sommer eine große Rolle. Um Pitta auszugleichen sollten wir leichte Sportarten an der frischen Luft wie Schwimmen, Joggen und Fahrradfahren bevorzugen. Außerdem sollten wir auf gut gelüftete Räume achten und ausreichend Zeit für Pausen einplanen. Weitere Empfehlungen für die Pitta-Zeit erhältst du hier »
Der Herbst aus ayurvedischer Sicht
Im Herbst geht das Pitta-Dosha langsam zurück und das Vata-Dosha wird dominanter. Daher werden auch an kühleren Herbsttagen langsam die Eigenschaften trocken, kalt, beweglich, leicht und rau präsenter. Und auch der Herbst ist eine ideale Zeit für eine Reinigung auf körperlicher und mentaler Ebene. Denn im Sommer hat sich häufig viel Pitta in Form von Säure und Hitze im Körper angesammelt. Durch eine Reinigungskur können wir überschüssige Hitze und Säure ausleiten und unsere Verdauung und unser Immunsystem für die kalte Jahreszeit stärken. Aber auch durch die Anpassung unserer Ernährung und Lebensweise können wir das vorherrschende Vata Dosha ausgleichen. Im Herbst ist Erntezeit. Daher haben wir eine große Auswahl an Gemüse, die ausgleichend auf Vata wirkt. Insbesondere Wurzelgemüse wie Kürbis, Rote Beete und Möhren sind ideal für den Vata Ausgleich geeignet. Außerdem sollten wir nährende und wärmende Gewürze und Speisen integrieren und gute Fette und Öle wie zum Beispiel Ghee in unsere Mahlzeiten integrieren. Und auch durch Ruhe und Entspannung, Ölmassagen, Meditation und Yoga können wir das Vata Dosha ausgleichen. Weitere ayurvedische Tipps zum Herbst findest du hier »
Der Winter aus ayurvedischer Sicht
Der Winter ist von Vata und Kapha geprägt. Im frühen Winter und an trockenen und sehr kalten Tagen herrscht vor allem das Vata Dosha vor. Im späten Winter und an feuchten und regnerischen Tagen, ist das Kapha Dosha aktivier. Da wir im Winter einen enormen Licht- und Wärmeentzung haben, müssen wir uns besonders gut, um unseren Energiehaushalt kümmern. Hier sollten Ruhe und Entspannung im Vordergrund stehen, aber auch leichte Körper Übungen sind empfehlenswert. Außerdem können wir unseren Körper im Winter auch durch warme Suppen und Eintöpfe wärmen und ihm Energie schenken. Im Winter ist unser Verdauungsfeuer meistens stark ausgeprägt, sodass auch schwere Speisen meist gut verdaut werden können. Weitere Tipps zum Winter aus ayurvedischer Sicht findest du hier »
Yogiveda Kochbuch
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